(L) Werber - Interruptus 3:5 (2:1)

#1 von Moshe Interruptus , 15.08.2015 11:26

Dramatisch nicht zu toppen: Kuhhirten-Derby geht nach großer Aufholjagd doch noch an Interruptus

Die Spiele bei Werber Bremen auf der Sportanlage Stadtwerder, besser bekannt als "beim Kuhhirten", sind eh schon jedes Jahr eines unserer absoluten Highlights. Die Spiele sind nicht selten ein enger Fight auf etwas kleinerem Platz und nach dem Spiel gehen beide Teams redselig und trinkfreudig noch in die Gaststätte der Anlage. Doch dieses Spiel am gestrigen Freitagabend schlägt alles, was wir mit Interruptus bisher dort erlebt haben.

Die Werber werden ohnehin Jahr für Jahr besser, nachdem sie sich jahrelang in der Zweiten Liga versteckten. (Und selbst damals hatten wir schon Derbys, an die wir uns noch heute erinnern.) Sie nahmen dem Tabellenführer Stümper beim 0:0 wichtige Punkte ab, letzte Saison schlugen sie den frisch gebackenenen DAM-Sieger Vibrator mit 4:2 (3:0).

Interruptus spielten dabei eine gar nicht so schlechte erste Halbzeit. Offensiver und höher eingestellt als sonst und zudem im 4-4-2 mit offensiven Außen nahmen wir Werber viele Bälle früh ab und erspielten uns trotz der engen Platzverhältnisse bereits in der ersten Halbzeit mehr Chancen als sonst, wenngleich auch auf Kosten von vier bis fünf gefährlichen Kontern. Das Chancenverhältnis nach dem ersten Durchgang betrug so gut und gerne 10:4 für uns "Gäste" - Gäste, da wir circa 100 Meter von unserem eigenen Trainingsplatz entfernt auf dem Werber-Heimplatz spielten. Doch urplötzlich lagen wir bereits 0:2 zurück, nachdem unser Angriff um Nico, Chriz und Co. die ersten guten Möglichkeiten ausließen.

Beim 0:1 fälschte Thorben einen Flankenball vom prägenden Werber-Spieler David ab, der auf der rechten Seite bereits geklärt schien, bis der großgewachsene Zielstürmer der Werber den Ball mit einer Abnahme perfekt neben den rechten Pfosten einnetzte (12.). Nach einigen weiteren guten Angriffen von Inter dann die Fortsetzung der perfekten Chancenverwertung der Werber: Ein hoher Querschläger in der Werber-Abwehr, David ist am eigenen Strafraumeck knapp vor Thorben im Ball, stürmt über den ganzen Platz, lässt dann hintereinander noch auf engem Raum den kompletten Rest der Viererkette aussteigen: Erst Jan S, dann Mark D und zu guter letzt schießt er Rechtsverteidiger Michi so an, dass der an sich schlecht abgeschlossene Angriff auf einmal den Weg ins Tor findet (25.). Wichtig dass Nico in Abwesenheit des IC-Stürmers Nr 1, "Yves" Stefan Harmz, noch vor der Halbzeit nach einigen vergebenen Chancen zum Anschluss trifft. Zuvor gab es einige Hochkaräter zu verzeichnen, beispielsweise einen Kopfball von Nico aus naher Distanz an den Pfosten, den Abpraller schiebt Chriz nicht über die Linie, sondern versucht den Ball erst noch kurz anzunehmen, wodurch der mitunter brilliante Keeper Santi noch entscheidend stören kann.

In der Halbzeit versuchte sich der IC-Organisator mal wieder in leicht durchschaubarer Küchenpsychologie und versuchte Nico und den Sturm mit der für Insider vielleicht durchaus bekannten Staubsaugervertreter-Theorie von Christoph Daum und Ulf Kirsten aus den 1990er Jahren zu motivieren... ansonsten waren wir aufgrund des positiven Chancenverhältnisses optimistisch das Spiel zu drehen.

Doch wie auch vom Vibrator-Zuschauer Lennart analysiert, waren die ersten 20-25 Minuten der zweiten Halbzeit dann am absolut untersten Limit, was man von IC in den Jahren seit 2010 gesehen hat (vorher wäre es eher Usus gewesen...). Erst nach viel Druck durch die Werber und dem folgerichtigen 3:1 (68.) wurde uns bewusst, dass wir ohne es beabsichtigt zu haben viel tiefer als in Halbzeit eins standen und so gesehen einfach den falschen Fußballstil wählten. Die Werber kamen so viel zu nah an unser Tor und unser Weg zum gegnerischen Goalie Santi war viel zu weit, um ihm auch nur eine einzige Aufgabe zu stellen. Wenigstens konnten wir ab dem Strafraum unser Tor meist erfolgreich verteigen - bis zum 1:3, eingeleitet durch einen Ballverlust in der gegnerischen Hälfte im zentralen Mittelfeld als gedribbelt statt gepasst wurde.

In den letzten zwanzig Minuten sahen wir dann einen wahrhaftigen Kuhhirten-Fight, mit offenem Visier und bereit, alles an Willen, Laufstärke und Passspiel in die Waagschale zu werfen. Nico spielte sich in vorderster Linie in einen Rausch, vielleicht auch angestachelt durch den Staubsaugervertreter ;-) und machte mit Sicherheit sein bisher bestes Spiel für uns. Es folgte ein lupenreiner Hattrick und seine Tore 2,3 und 4.
Zunächst hielt er uns mit einem schönen Schlenzer über den herausstürmenden Santi im Spiel (69.), die direkte Antwort auf das 1:3 und 30 Sekunden nach der Entscheidung, nun wieder viel höher zu stehen und zu pressen senkte sich wunderschön unter die Latte ins Tor. Vorher wurde er mustergültig zentral in die Gasse geschickt.
Da unser Spielmacher Klaas Ole in der ersten Halbzeit bitter in einem Luftkampf verletzt wurde, übernahmen nun Jan Libuda und Michel den Maschinenraum im Mittelfeld; Mark Danker zeigte einen aufopferungsvollen Kampf als Innenverteidiger, wie man ihm es niemals zugetraut hätte; unser Eskalation-Zugang Paul zeigte vorzügliches Pass-Spiel, so einen bundesligareifen Flankenwechsel nach Ballgewinn als Rechtsverteidiger, als er mit perfekter Schusstechnik den Ball im höchsten Tempo für alle Werber unerreichbar diagonal auf die linke Seite schlug, wo wiederum sein Konterpart als Linksverteidiger Thorben aufgerückt war und nach einem Kontakt am Werber-Verteidiger eine Flanke Richtung vorderen Fünf-Meter-Raum servierte, die Nico mit perfekter Kopfballtechnik ins lange Eck an Santi vorbei stieß (78.).
Das Spiel schien gedreht und noch mehr möglich: Fast im nächsten Angriff wieder Paul über die rechte Seite, flache Flanke in den Strafraum, wo wieder Nico am langen Pfosten mit seinem linken Fuß einnetzt (80.).

Von der Dramaturgie angefixt, schmissen sich alle Spieler auf dem Platz entfesselt in die letzten Zweikämpfe und Angriffe, bis Nico - der in dieser Phase oft hinten auf der Sechser-Position aufopferungsvoll zusätzlich aushalf - aus der eigenen Hälfte einen Ball auf die linke Seite spielt, Thorben und Jan Libuda spielen mehrere Pässe auf der linken Seite, bis Jan am Werber-Strafraum nach innen zieht, den Ball gar nicht optimal trifft, aber den ansonsten guten Santi am langen Pfosten überrascht (88.).

Der Rest war Jubel sowie Gewissheit, ein besonderes Wilde-Liga-Derby gespielt zu haben - und gemeinsam den Abend mit der Bundesliga und der Pokalauslosung ausklingen zu lassen. Ungeduscht feierten einige Inter-Spieler noch bis nach 4 Uhr nachts im Connection weiter....Danke an die Werber für immer wieder epische Derbys am Kuhhirten.

Inter:

...............Nico(Steffen)..........Chriz(Ema)..................
Hosea............KlaasOle(JanL)....Michel.............Lachs
Thorben.........JanS(MarkJ)........MarkD.............Michi(Paul)
..............................Mirko...........................................

Support: Holger, Jörn, Bernowitsch

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Moshe Interruptus
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